6. Mai 1990: Erste freie Kommunalwahlen in der DDR

(Potsdam) "Wir danken den Menschen, die am 6. Mai 1990 Verantwortung für den Neuaufbau ihrer Städte und Gemeinden übernommen haben", sagten heute Werner Große, Präsident, und Karl-Ludwig Böttcher, Geschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes Brandenburg. Damals fanden die ersten freien Kommunalwahlen in der ehemaligen DDR statt. Bürgerinnen und Bürger konnten erstmals seit Jahrzehnten frei entscheiden, wer für sie die wichtigsten Verwaltungsentscheidungen in ihrer Gemeinde treffen sollte. Böttcher erinnerte daran, dass die neu in ihre Ämter gewählten Menschen neue Verwaltungsstrukturen aufzubauen hatten. Die Anfangsjahre waren vom Willen geprägt, ein demokratisches Gemeinwesen zu schaffen und die Infrastruktur der Städte und Gemeinden möglichst schnell an westdeutsches Niveau heranzuführen. Dies gelang nur durch ein außerordentliches Engagement vieler Menschen, mithilfe vieler westdeutscher Kommunen sowie der Unterstützung von Land und Bund, erinnerte Große. Gleichzeitig mussten von den neu gewählten Gemeindevertretern viele schmerzhafte Entscheidungen getroffen werden, etwa beim sozialverträglichen Personalabbau oder der Umstrukturierung der Wirtschaft.

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